Mit allen Mitteln: USA-Update
Juni 2020
Der Kampf zur Abwahl von Trump tritt in die entscheidende
Phase ein und überschreitet die Schwelle der Gewalt
Zur Zeit wird die
Nachrichtenlage von den chaotischen Vorgängen in den USA dominiert. Es sieht so
aus, als wäre der Bürgerkrieg zwischen schwarz und weiß ausgebrochen. Zumindest
wird dies landauf landab behauptet. Ich habe Zweifel, ob dies auch nur
annähernd so ist. Wenn überhaupt handelt es sich hier um einen Kampf von links
außen gegen das Bürgertum.
Ich schicke voraus: Es ist nahezu ausgeschlossen,
sich ein einigermaßen zutreffendes, seriöses Urteil zu bilden, weil die
Grundvoraussetzungen hierfür fehlen: Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Sie
sind aus den USA selbst in der üblichen Form durch Augenschein nicht zu
beschaffen, da man nicht einreisen kann.
Neben den Krawallen und ihren möglichen Ursachen
werde ich in diesem Update Nachträge zum Wahlkampf in den USA liefern, zum
Eingreifen der Kanzlerin in diesen und zum Rundschlag der social media gegen Trump, um dessen Abwahl zu erzwingen.
Who is who – über wen sprechen wir hier eigentlich und
warum?
Am 25. Mai 2020 kam in Minneapolis
ein Schwarzer im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz ums Leben. Minneapolis
ist eine Stadt in dem im Norden der USA gelegenen Bundesstaat Minnesota – in
seiner Selbstbeschreibung ein Land der zehntausend Seen, also eine Art
Mecklenburg-Vorpommern im Großformat. Bis hierhin scheint alles klar zu sein,
doch das war es dann auch schon. Ich besitze keinerlei belastbare Information
über: (1) Wer genau ist dieser Tote? (2) Was genau löste den Zusammenstoß mit
der Polizei aus? (3) Was genau löste den Tod des Mannes aus?
(1) Der Name des Toten ist George Floyd. Ich nehme
an, das stimmt. Sein Vorstrafenregister ist ellenlang. Falls diese Angaben
stimmen, ist er ein polizeibekannter Gewohnheitskrimineller gewesen. Hinzu
tritt eine offenbar bis zu seinem Tode andauernde Karriere als Drogenkonsument.
Ob die Angaben aus dem Umfeld des Toten zutreffen, Floyd habe sich aus dem
kriminellen Milieu gelöst und sei nur noch auf dem Trip gewesen, um ein
besseres Leben zu beginnen, vermag ich nicht einzuschätzen. Immerhin ist es so,
dass ich mit Spontanangaben aus dem Umfeld von Verbrechensopfern, ebenso wie
aus dem Umfeld von Verbrechern, oft auf eine falsche Fährte gelockt worden bin.
(2) Es ist wahrscheinlich, dass der Tod von Floyd
mit einem polizeilichen Zugriff im unmittelbaren Zusammenhang steht. Mir sind
wenigstens drei kurze Video-Sequenzen bekannt, aus denen sich eine Szene
rekonstruieren lässt, die einen Zusammenstoß von Floyd mit der örtlichen
Polizei nahelegen. Aus diesen, aus unterschiedlicher Perspektive aufgenommenen
Kurzfilmen ergibt sich nicht, wie es dazu kam, dass einer der Polizisten auf
dem später tot am Boden Liegenden kniete. Es sind jeweils nur wenige Sekunden
zu sehen.
Falls die Videos tatsächlich den fraglichen Vorfall
abbilden, scheint es mir so zu sein, dass das Geschehen sich in unmittelbarer
Nähe zu einem Polizeiwagen abspielte. In einem der Streifen wird der Eindruck
erweckt, als sei Floyd bereits vorher im
Polizeiwagen gewesen, bevor er dann auf der Straße direkt neben dem Wagen lag. Das
könnte auf einen Ausbruchsversuch aus dem Polizeiwagen nach einer Festnahme
hindeuten. Ich kann es unmöglich so oder so behaupten. Ich zähle auf den Videos
mindestens vier Polizisten, die in diesem Geschehen unmittelbar beteiligt
gewesen zu sein scheinen. Vier namentlich genannte Polizisten wurden offenbar
wegen des Vorfalls aus dem Polizeidienst entfernt.
Es wird behauptet, dass der Polizeieinsatz gegen Floyd
durch den Anruf eines Ladenbesitzers ausgelöst wurde, der von Floyd eine
gefälschte Zwanzigdollarnote erhalten habe. Diese Aussage wird bestritten, bzw.
durch die Angabe ergänzt, im Nachhinein habe sich die Dollarnote als echt erwiesen.
Vor dem Laden haben später massive Proteste stattgefunden.
(3) Der Tod von Floyd steht in unmittelbarem
Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz. Jedenfalls zeitlich gesehen. Die Frage
ist, ob er durch unsachgemäßes oder unrechtmäßiges polizeiliches Tun verursacht
wurde. Oder anders ausgedrückt: Starb Floyd der Polizei unter den Händen? Bevor
sich jetzt die Leser ereifern, sei anmerkt, dass dass zwei spezielle Faktoren
zu berücksichtigen sind, die dringend der Aufklärung bedürfen. War der Tote
durch Drogenkonsum bereits so weit hinüber, dass er Stress, welchen auch immer,
nicht ertrug und daran starb? Dafür scheint die soeben veröffentlichten
Obduktion zu sprechen, welche einerseits den Eintritt des Todes durch
Strangulierung oder Sauerstoffmangel ausschließt, andererseits die Anreicherung
von Rauschmittel im Körper bestätigt.
Das
mag man bezweifeln. Dass die Angehörigen des Toten mit diesem Ergebnis nichts
anfangen können, bedarf kaum des Kommentars. Eine zweite Obduktion soll ihnen
recht gegeben haben. Ankläger des polizeilichen Vorgehens machen zudem geltend,
dass der später tote Floyd die Polizisten darauf hingewiesen habe, er bekomme
keine Luft mehr, was diese nicht davon abgehalten habe, ihn zu Boden zu zwingen
und dort festzuhalten. Das mag so sein, ich weiß es nicht, weil die mir bekannt
gewordenen Bilder nicht zu solch einer Feststellung zwingen.
Anlass oder Gelegenheit – löste der Tod von Floyd die
landesweite Randale aus, oder war er lediglich eine willkommene Gelegenheit?
Es ist ein gewaltiger
Unterschied, ob der Tod des George Floyd eine landesweite Spontanerhebung
auslöste, oder ob das Ereignis eine willkommene Nachricht war, das ohnehin
schon lange Geplante beginnen zu lassen. Deswegen ist zu fragen: (4) Wann und
wo begannen die gewaltsamen Ausschreitungen? (5) Wer löste sie aus, und wer
nahm daran teil? (6) Und wer ist eigentlich diese Antifa, von der jetzt überall
die Rede ist? (4)
Es lässt sich derzeit nicht zuverlässig rekonstruieren, wann und wo die Randale
in den USA begann und was bzw. wer sie auslöste. Die im Übermaß im Internet und
bei den Mainstream-Medien verbreiteten Stellungnahmen und vor allem die Videos
lassen keinen sicheren Schluss zu, wann und wo die brennenden Kaufhallen und
randalierenden, vorwiegend maskierten Menschen aufgenommen worden sind.
Um
es klar zu sagen: Die Gewaltvideos, die zur Zeit kursieren, können irgendwann
und irgendwo gedreht worden sein. Klar ist allerdings, dass in den letzten
Tagen in mindestens zehn Staaten der USA sowie in einzelnen Städten der Ausnahmezustand
ausgerufen wurde und strikte Ausgangssperren verhängt wurden. Das deutet auf
wüste Gewaltaktionen kreuz und quer in den USA hin.
(5)
Eins jedoch lässt sich aus dem veröffentlichten Video-Material sicher folgern:
Es stützt die pauschale Behauptung nicht, dass es sich hier um einen Aufstand
der Schwarzen handelt. Schwarze gibt es zwar auch in solchen Filmsequenzen,
doch nur auf einzelnen sind nur Schwarze zu sehen. Aber die Masse ist nicht so
eindeutig, oder aber es ist evident, dass es sich hundertprozentig um Weiße
handelt. Soweit diese randalieren, ist die Mehrzahl davon maskiert und schwarz
gekleidet. Ist das so, befinden wir uns auf einer ganz anderen Baustelle. Dann
nämlich geht es nicht mehr um einen in der Luft liegenden Aufstand einer wie
auch immer fabulierten unterdrückten schwarzen Minderheit, die sich, angeblich verständlich
genug, Luft verschafft, sondern wir haben die Bilder einer ganz anderen
Angreifertruppe vor uns, die unter dem selbstgewählten Namen Antifa agiert und
zudem zusätzlich Leute anstiftet, die ohnehin nichts zu verlieren haben.
(6)
Man glaubt ja als Deutscher, sich verhört zu haben, wenn in den USA von Antifa die Rede ist. Es handelt sich
indessen um exakt dasselbe, was man aus heimischen Gefilden bis zum Überdruss gewohnt
ist: Aggressive Outlaws jugendlichen bis mittleren Alters, die mit
sozialistischen ideologischen Versatzstücken der etablierten Gesellschaft den
Kampf angesagt haben. Die etablierte Gesellschaft, das ist aus der Sicht der
amerikanischen Antifa die Herrschaft des weißen Mannes, welcher der Faschist
schlechthin ist. Diesen im Wortsinne zu beseitigen, ist das Ziel des sogenannten
antifaschistischen Befreiungskampfes.
Dass
dieser Kampf zu Straftaten aller Art berechtigt, ist notwendiges ideologisches
Beiwerk. Straftaten der Antifa richten sich gegen beliebige Andersdenkende. Sie
sind bevorzugt so ausgerichtet, diese zum Schweigen zu bringen, indem
unerwünschte Meinungsäußerungen durch Gewalt oder deren Androhung verhindert
werden. Hauptkampfplatz der Antifa war der Campus von College und Universität,
neuerdings auch die Veranstaltungen und Meinungskundgaben unerwünschter
politischer Kandidaten, bevorzugt aus dem Lager der Republikaner. Jetzt wurde
die nächste Stufe gezündet: das Hineintragen der Gewalt in die Fläche des
Landes.
Die
Tätigkeit der Antifa in einer Breite, wie sie jetzt in den USA feststellbar
ist, erscheint nur möglich, weil sie sich auf ein noch breiteres
Unterstützerfeld aus etablierten und wohlhabenden Kreisen stützen kann. Es sind
letztlich dieselben üblichen Verdächtigen, die es sich zum Ziel gesetzt haben,
die traditionellen Strukturen des Staates USA zu zerstören, um eine One World-Gesellschaft oder den
Sozialismus oder beides in einem an deren Stelle treten zu lassen, in der alle
gleich sind, jedoch unter der Herrschaft sogenannter Eliten. Mit besonderem
Hass werden hierbei nicht nur die sehr unterschiedlichen regionalenTraditionen der USA angegriffen, sondern als
geradezu Ausbund des Bösen die Traditionalisten der ehemals konföderierten
Staaten (Südstaaten im Bürgerkrieg 1861-65).
Die
gegenwärtigen Gewaltausbrüche, die vermutlich auf Kosten der Antifa gehen,
haben den US-Präsidenten auf den Plan gerufen, der angekündigt hat, mit den
Mitteln der Terrorbekämpfung vorgehen zu wollen. Das hat ihm die nun schon
bekannten Hassbotschaften in den Mainstream-Medien eingetragen. Prominente
Demokraten ringen mit sich, wie sie das Verständnis für die Proteste richtig
rüberbringen sollen, da ihnen ihre Stellungnahmen als Sympathiekundgebungen mit
der Gewalt ausgelegt werden.
Den
Vogel haben allerdings deutsche Politiker landauf landab abgeschossen, indem
sie Solidaritätserklärungen mit der Antifa verlautbaren. An der Spitze der
Bewegung befinden sich die derzeitige SPD-Vorsitzende, deren Namen ich mir
nicht merken kann, und die robuste Renate Künast von den Grünen, die kürzlich
so etwas wie ein sicheres staatliches Einkommen für die Antifa gefordert hat.
Das riecht nach den braunen Bürgerkriegs-Bataillonen der SA – schwarz angemalt.
Randale und Wahlkampf – einiges über die Methoden, die
Wiederwahl von Donald Trump zu sichern oder zu verhindern
Nachdem sich der für sicher
geglaubte, von den Eliten der USA befürwortete und beförderte Wahlsieg der
Hillary Clinton im November 2016 in Luft auflöste, konzentrierten sich
dieselben Kräfte in den USA, den gegen ihren Willen Gewählten um sein Amt zu
bringen. Ich habe versucht, beide Phasen bis einschließlich Februar 2020 im
Buch Spygate zu beschreiben.
Ab März 2020 entwickelten die Ereignisse rund um
die Corona-Epidemie eine eigene Dynamik, die den USA einen gigantischen
Wirtschaftseinbruch bescherten. Damit kam das Kernstück der Politik des 45.
Präsidenten, nämlich die wirtschaftliche Gesundung der USA, an einen
Wendepunkt. Wäre ich der Verschwörungstheoretiker, zu dem mich die Fachkräfte
von Wikipedia & Co ernannt haben, wäre es für mich ein Leichtes, ab sofort
die Auslösung der Corona-Krise durch die Trump-Gegner, wie Bill Gates &
Genossen, zu behaupten. Sicher ein verlockender Weg, aber einer ohne soliden Untergrund. Richtig
ist lediglich, dass Trump gezwungen wurde, seinen Kurs zu korrigieren. Während es
ursprünglich sein Rezept war, lediglich die Rahmenbedingungen
des Wirtschaftens in den USA so zu verändern, dass die landeseigenen Kräfte
wieder Lust zum Handeln verspürten, ist er jetzt auf direkte Staatshilfen für
die eigne Wirtschaft umgeschwenkt. Hierbei wird er von der US-Zentralbank FED
mit Hilfe der Notenpresse nahezu unwidersprochen unterstützt, denn diese weiß
auch kein besseres Rezept zur Selbst- und Banken-Rettung. Ob das gutgehen kann,
wird von den Auguren unterschiedlich bewertet. Man kennt das.
Die Wirtschaftsdaten werden es sein, welche den
kommenden Präsidentenwahlkampf entscheiden. Das sagen fast alle. Ich tippe aber
eher auf ein benachbartes Spielfeld. Es wird darauf ankommen, ob die breite
Masse Trump zutraut, dass er die
Karre wieder aus dem Deck holt. Mit anderen Worten: ob Trump den Amerikanern
glaubwürdig versichern kann, dass es zu den amerikanischen Tugenden gehöre,
sich selbst am Zopf aus dem Sumpf zu ziehen. So jedenfalls lese ich die
derzeitigen Aussagen von Trump.
Einiges spricht für den Erfolg dieser Vertrauens-Spende-Mission,
denn seinen Gegnern, egal bei welcher Partei sie eingeschrieben sind, vor allem
natürlich bei den Demokraten, gebricht es an einer Führungsperson, die Hoffnung
verströmen kann, welche noch hoffnungsvoller stimmt, als die Appelle des
amtierenden Präsidenten. Insbesondere ist es nicht Joe Biden, der so etwas
könnte. Trotz der massiven Unterstützung durch die Mainstream-Medien, wirkt er
eher, wie gar nicht auf der Bühne angekommen. Für ihn äußerst lästige
Ermittlungen des Senats und der Justiz trüben die Gewinnaussichten, wenn denn
je welche vorhanden waren, erheblich.
Bei dieser Gefechtslage erscheint es nicht abwegig,
dass nunmehr ganz andere Kräfte sich entschieden haben, in den Wahlkampf gegen
Trump einzugreifen. Die landesweit seit der letzten Woche ausgebrochene Gewalt
deutet in diese Richtung. Erste ziemlich konkrete Vorwürfe an die Adresse
führender Demokraten, mit Geld und Logistik die sehr wahrscheinlich von der
Antifa durchgeführte Randale erst möglich gemacht zu haben, geistern durch das
politische Washington und die zugehörigen Internetforen. Auch hier rate ich
eher zur Zurückhaltung, aber ich erinnere mich deutlich an meine eigene
Abwehrreaktion, als ich im Januar 2017 wenige Tage vor der Inthronisierung von
Trump erstmals von dem Putschverhalten der Demokraten-Führung im Verein mit den
Spitzen der Bundesbehörden hörte. Die Wirklichkeit, welche in den folgenden
Monaten und Jahren offenbar wurde, sprengte alles Vorstellbare. Das Bekanntgewordene
offenbarte eine handfeste Verschwörung, die alles andere als eine Theorie war.
Und zum Schluss Berlin und Silicon Valley – wie die
deutsche Kanzlerin und Twitter mit Trump Schlitten fuhren
Zum Abschluss dieses Updates,
das zugegebener Maßen vieles mangels greifbarer Fakten in der Schwebe halten
muss, schnell noch etwas, was feststeht. Das ist das Tun der deutschen
Kanzlerin. Sie ist sich in ihrem Bemühen treu geblieben, gegen Trump aufzutreten
und so das ohnehin schon getrübte deutsch-amerikanische Verhältnis weiter zu
zerrütten. Was sie tat, ist Folgendes:
Für den Herbst dieses Jahres war das nächste G
7-Treffen angesagt, eine Gipfelveranstaltung der führenden Industrienationen
dieser Welt. Ausrichter würden turnusgemäß die USA sein. Dem hat die deutsche
Kanzlerin durch eine Absage im Vorfeld einen Riegel vorgeschoben. Man denkt,
man hätte sich verhört. Was will sie eigentlich? Nicht mehr zum Club gehören?
Nein, so deutlich wird das nicht gesagt. Auf jeden Fall will sie mit diesem
Mann nicht zusammen sein – einer, von dem ihr die Hofschranzen des
publizistischen Führer-Begleitkommandos geweissagt haben werden, dass er
demnächst ohnedies nicht mehr im Amt sei.
Wie reagierte Trump auf die deutsche Brüskierung?
Er sagte das geplante Treffen rundweg ab und kündigte an, dass er über eine Nachfolgeveranstaltung
mit zehn oder elf Beteiligten nachdenke, zu dem er zu gegebener Zeit einladen
werde. Sind unter den zehn oder elf auch die Deutschen? Davon war bislang nicht
die Rede. Merkels Initiative? So etwas nennt man einen Schuss aufs eigene Tor. Bleibt
die Frage: Woher haben die deutschen Auguren ihre Gewissheit über den
Wahlausgang in den USA? Nun, die kommerziellen Inhaber der Wahrheit haben es so
verfügt. Sie sitzen im Silicon Valley im Sonnenstaat California an der
Pazifikküste und sind die Privateigentümer der großen Datenkraken, die sich –
weil nach eigenen Worten left leaning
– darin einig sind, dass dieser Trump nicht zu ihnen passe. Um diesem
Missfallen praktische Auswirkung zu verleihen, sind sie unterschiedliche Wege
gegangen. Nunmehr kann man es live verfolgen, was bei diesem Vorhaben passiert.
In den USA führt der Präsident einen offenen
Schlagabtausch mit den Mainstream-Medien, denen keine Lüge zu absurd ist, um
sie nicht an den Mann zu bringen. Trump hat dies in den vergangenen vier Jahren
austariert, indem er sich als Opfer von finsteren Gewalten stilisieren konnte.
Entscheidenden Einfluss hierbei hatte, dass es ihm gelang, die Medien als
Vermittler zwischen sich selbst und dem Wahlvolk überflüssig zu machen, indem
er sie umging. Sein Mittel der Wahl hieß Twitter, sein Account dort
@realDonaldTrump. Was der Präsident mitzuteilen hatte, konnte, wer lesen kann
und wollte, dort lesen. 60 Millionen US-Amerikaner wollten es Tag für Tag.
Nunmehr hat Twitter dem unablässig twitternden
Präsidenten einen Riegel vorgeschoben. Es begann vor wenigen Tagen mit dem
Anheften eines Banners an eine Nachricht, die den Präsidenten der Falschmeldung
zieh, als dieser seine Vorbehalte gegen die Briefwahl artikulierte. Das war der
erste Streich – jedenfalls für Trump, denn ungezählte andere Twitterbenutzer
hatten schon vorher das zweifelhafte Vergnügen in der einen oder anderen Weise
zensuriert worden zu sein. Trump müsste nicht Trump sein, wenn er die
Zensurmaßnahme gegen ihn nicht sofort ätzend kommentiert hätte. Deshalb holte
die Twitter-Firma des Jack Dorsey zum zweiten Streich aus. Sie sperrte eine
Nachricht Trumps vorübergehend ganz. Der Anlass war die Androhung Trumps,
Bundestruppen einzusetzen, wenn der Gouverneur eines Bundesstaates ihn hierum
ersuchen sollte. Das löschte Twitter, weil – halten Sie sich fest – Trump mit
diesem Aufruf Gewaltverherrlichung betreibe.
Ein neuer Kriegsschauplatz eröffnet sich vor den
Augen des erstaunten Beobachters. Trump hat Konsequenzen der Exekutive
angekündigt, die Nachrichtengiganten in die Stiefel zu stellen, und der
Bundesjustizminister hat dies zustimmend kommentiert. Das ist erstaunlich
genug, denn dieser, William Barr heißt er, ist mir in den letzten Monaten
dadurch aufgefallen, dass er den oft voreiligen Trump immer dann, wenn es ihn
notwendig erschien, korrigierte – auch öffentlich. Man darf gespannt sein,
wohin diese Reise gehen wird.
Facebook-Eigner
Mark Zuckerberg hat schon mal vorsorglich erklärt, dass solche kommentierenden
Korrekturen auf seiner Plattform nicht vorkämen. Nun gut, der Mann muss nicht
wissen, dass seine Firma soeben in Deutschland eine krachende juristische Niederlage
einfuhr, weil sich die Blog-Zeitung Tichys
Einblick einen solchen fragwürdigen Wahrheits-Banner durch die noch viel
fragwürdigere Plattform Correctiv auf
Facebook nicht hatte bieten lassen.
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