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22.09.2021
Schilda an der Ilm – Aus dem Sudelbuch III

22. September 2021

Deutschland schnappatmet über den Mord in der Tankstelle (strafbar nach § 211 StGB). Ich versuche, mir das Geschehen vorzustellen: Will einer fürs Tanken bezahlen. Wird von einem Bürschlein hinter der Plexiglasscheibe angepöbelt, er solle gefälligst die Maske aufsetzen, sonst hole er die Polizei. Der Kunde verlässt die Tankstelle. Das Bürschlein ist sich sicher, dass nix passieren kann, denn der Tankvorgang nebst Nummernschild wurde videografiert. Doch der Kunde kommt wieder. Erneut sieht sich das Bürschlein zum Pöbeln berechtigt, nicht ahnend, dass dies das letzte Mal sein wird. So ungefähr wird es sich abgespielt haben.

Mord in der Tankstelle (2): Gutmensch weiß es. Der Täter muss ein Querdenker sein, aber zumindest ein AfD-Sympathisant. Deswegen müssen alle Demokraten zusammenstehen und das Waffenrecht verschärfen. Wie in Kriegszeiten: Wer Waffen hatte, wurde hingerichtet.

Mord an der Tankstelle (3): Die Belehrung durch einen der kleinen Kriecher war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das Medien-Palaver über die Mordtat verdeckt, was ihr Anlass war – das Lebenmüssen in einer absurden Welt.

21. September 2021

In der Konditorei Steineke am Markt in Halberstadt wird man angeschnauzt, wenn man unaufgefordert den Verkaufsraum betritt („draußen warten!“). Ich ging wieder raus, wartete aber nicht, so dass mir weitere Belege dieses freundlichen Familienbetriebs erspart blieben.

Halberstadt (2): Der verheerende amerikanische Luftangriff erfolgte am 8. April 1945. Einen militärischen Grund für diese Verwüstung gab es nicht, einen politischen dagegen schon: Es sollten, solange es ungestraft möglich war, soviel wie möglich Kultur zerstört und Deutsche getötet werden. Heutige Reiseführer eiern herum, wenn sie den trostlosen Zustand der Innenstadt erklären sollen.

Halberstadt (3): Wie die Stadt einmal ausgesehen haben könnte, kann man im benachbarten Quedlinburg studieren. In einem dortigen Café werde ich freundlich bedient.


20. September 2021

Zappen Sie weiter, hier gibt’s nichts zu sehen.

19. September 2021

Vorwintertag in Schilda. Ich begegne einigen wenigen Passanten, die keine Hiesigen sind. Man erkennt es an den unentschlossenen Bewegungen und an den unters Kinn geklemmten Gesichtsmasken. Das ist die neue Ich-habe-verstanden-Geste.

Der Krach in der sonntäglich toten Schillerstraße stammt nicht aus der Großbaustelle, sondern wird von einer greisen Band erzeugt, die den Untergang der DDR vermutlich nicht mitbekommen hat.

18. September 2021

Beim Aldi in Schilda gibt’s den alljährlichen Oktoberfestblödsinn. Von mir sehnlich erwartet, sog. Bierstengl. Dieses Jahr in den Varianten „Laugen Brezelino“ und „Bio-Bierstegel. Wiesn Schmankerl“. Kaufe beide, zunächst in Versuchsgebinden (beide außen Pappe, innen zelophanverschweißt). Nach dem praktischen Test steht für mich fest: Die mit dem albernen italieniserten Namen passen, wenn man sie in ungesalzene Butter in Raumtemperatur stippt zu jeglichem Blaumacher, die politisch korrekte Variante knirscht nicht mal, wenn man draufbeißt und ist sicher ein treffliches Zubrot zu alk-freiem Ökobier. Ich stelle mir vor, dass der grün-ambitionierte Innenstadttrachtentrinker hierzu zertifizierte Krachlederne aus Biobaumwolle (mit Ablaufdatum) trägt.

Insa-Chef Hermann Binkert aus Erfurt sagt im Auftrag der Sächsischen Zeitung voraus, dass die AfD in Sachsen die Spitzenkraft sein wird. Könnte sein, ist aber nicht so sensationell, wie es manchem scheinen mag. Mich interessiert mehr, wie dieses wahrscheinliche Ergebnis möglichst weit nach unten gefälscht werden wird. Das wird Binkert, den ich mit gutem Grund nicht frage, auch nicht so genau wissen. Ich schon.

16. September 2021

Der Oberbürgermeister von Schilda, Kleine heißt der Mann, lässt mir via Bildschirm nahelegen, das Fliegen zu unterlassen, um unser Klima in Schilda zu retten. Wusste gar nicht, dass man von hier abfliegen kann, wenn man dem täglichen Irrsinn entfliehen will.

Schilda (2): Das Städtchen an der Ilm ist das Freiburg des Ostens.

Male mir aus, einen Maskenball zu veranstalten. Bin sicher, dass alle verbliebenen Freunde sich nach meinem Wohlbefinden erkundigen würden. 18 Monate Corona-Wahn haben das Umfeld neu strukturiert.

Der Impftod scheint ein neues Modewort zu werden. Das Wort war mir schon länger geläufig, auch wenn Word es nicht akzeptiert (vermutlich, weil Bill G. davon nichts wissen will). Impfdurchbruch hingegen ist neu. Es ist die politisch korrekte Umschreibung dafür, dass die Impfung vor einer Ansteckung nicht schützt.


Wenn einer unter konvulsivischem Äußerungszwang leidet, müssen alle anderen, die ebenso heißen wie er (siehe Suchmaschine), darunter leiden, denn ihre Freunde fragen: Sag mal, hast du se noch alle?

15. September 2021

Kompletter Nonsens: Nach einer G2-Party (nur nachweislich Geimpfte und Genesene) werden in Münster unter den Ex-Teilnehmern 75 Infektionen gemessen (erkrankt ist übrigens niemand). Das bedeutet: Hier wird erneut zum großen Lockdown geblasen, denn jetzt steht für die Zeugen Corona fest, dass die Seuche durch Impfungen nicht aufzuhalten ist. Deswegen lautet das Motto: Weiterimpfen.

Kompletter Nonsens lässt sich steigern: Der Impf-Spahn verkündet, dass die Geimpften und die Ungeimpften vor den Ungeimpften geschützt werden müssen. Dabei würde es völlig ausreichen, die Bürger vor diesem Mann zu schützen.

Neues aus der Wahlbeeinflussung: Nach dem Abklingen der Bärbock-Besoffenheit setzten die Mainstreamer auf die Gleichrangigkeit der drei Kandidaten. Damit bringen sie zum Ausdruck, dass es nicht nur egal ist, was man wählt, sondern dass man genauso gut zu Hause bleiben kann. Dieser Eindruck ist erwünscht, denn das sind Bürger, denen man Restverstand zutraut (vulgo: Nazis).

14. September 2021

Über die Kandidat von Ulrich Schödlbauer habe ich Tränen gelacht. Für die ein oder zwei Leser, die im Ruhrgebiet nicht zu Hause sind, hier als Sprechübung: Kan-di-dat?

Kan-di-dat (2): Die Antwort heißt Nein. Denn sie ist blöd. Besonders gefährlich ist: Alle wissen es, nur sie selbst nicht.

Kan-di-dat (3): Nein, ich bin nicht frauenfeindlich. Ich liebe Frauen, bin aber gewiss, dass dieses Bekenntnis heutzutage Anlass ist, um als frauenfeindlich beschimpft zu werden. Zum Trost: Leute, die sich so äußern, sind nicht die Frauen, die ich liebe. Was an der Grundaussage nichts ändert.

13. September 2021

„Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten.“ Sagte der Namensgeber der ehemaligen Stasiakten-Behörde just in Rostock. Doch wen meinte er? Und in welche seiner Kategorien gehören die Gender-Professorinnen und ihre Groupies? Und erst Annalena pp.? Und die ganzen weiteren Studienabbrecher in Politik und Medien? Fragen über Fragen.

Bildungsbeflissene & Bekloppte (2): Beim Einparken sehe ich aus dem Augenwinkel, wie zwei ältere Knaben das AfD-Plakat von der Laterne vor meinem Wohnhaus herunterholen wollen. Bevor ich mich an den vergeblichen Bemühungen des hoffnungsfrohen Nachwuchses, eine praktische Aufgabe mit Hilfe eines Stubenbesens zu lösen, mit Genuss weiden kann, kommt ein Mann mit Hund über die Straße und sagt mit ausreichender Lautstärke: Wenn ich nachher hier vorbei komme, und das Schild hängt nicht mehr da, kriegt ihr ne Anzeige wg. Sachbeschädigung. Und geht weiter. Spätabends hängt der AfD-Kandidat immer noch oben.

Bildungsbeflissene & Bekloppte (3): Es ist in den Rubriken viel vom stattgehabten Kandidaten-Dreier die Rede, den man im Fernsehen präsentiert hat. Für die Bildungsbeflissenen ist keiner von den Dreien wählbar. Bleiben, wenn der allseits beliebte Ex-Präsident recht hat, nur noch die Bekloppten als potenzielle Wähler übrig.

Bildungsbeflissene & Bekloppte (4): Die Kommentare in den Medien weisen aus, dass die Mehrzahl derer, die da kommentieren, keinen der drei für wählbar halten. Stattdessen fallen die Namen von zwei Frauen, die zu recht als chancenlos eingeschätzt werden, Kanzler der Republik zu werden. Wenn also von den drei Gesetzten und den beiden für geeignet Gehaltenen keiner es wird, muss das Bewährte bleiben.

12. September 2021

An Sonntagvormittagen fühlen sich Leute, die sich keineswegs zum engeren Freundeskreis zählen dürfen, zu Anrufen veranlasst. Sie wähnen den Angerufenen unbeschäftigt und versorgen ihn mit Nachrichten, auf die er nicht gewartet hat.

Vom hiesigen Schilda an der Ilm erfuhr ich auf diese Weise, dass in einem der Kindergärten vor Tagen Corona ausgebrochen sei, worauf die fürsorgliche Gesundheitsverwaltung über das Personal, die Kinder, deren Eltern und Geschwister die Quarantäne verhängt habe.

Maßnahmen (2): Bei näherem Hinsehen reduzierte sich der mitgeteilte Seuchenausbruch auf einen etwas schlichteren Sachverhalt. Eine der Kindergärtnerinnen, zweimal geimpft und am Morgen wie gewohnt negativ getestet, fühlte sich mittags nicht wohl und ging deswegen nach Hause. Vorsorglich testete sie sich erneut, diesmal mit positivem Ergebnis, was sie der Kindergartenleiterin mitteilte, die es an die Obrigkeit weitergab, welche, siehe oben, Maßnahmen traf.

Maßnahmen (3): Besser einer zu viel als einer zu wenig, ist eine Denkhaltung, die in totalitären Systemen eine Selbstverständlichkeit ist.

Maßnahmen (4): Das breite Publikum – von den Massenmedien an den Rand der Debilität geführt – hat sich daran gewöhnt, die Maßnahmen für richtig zu halten („besser ist es“). Erst wenn der Einzelne selbst der Betroffene ist, stellt er die einzig richtige Frage: Hat man mir die ganze Zeit etwas vorgelogen? Wenn er damit fertig ist, fragt er: Warum?

11. September 2021

Wenn sich zwei Bankräuber wg. der Beute öffentlich in die Haare kriegen, hat das fürs geprellte Publikum den Effekt, den man mit Häme am besten umschreibt. Das hat natürlich nichts damit zu tun, wenn plötzlich ein gewisser Soros und Black Rock sich zum Gaudi des nicht-investierenden Publikums öffentlich beharken. Parallelen kommen schon deswegen nicht in Frage, weil es sich im letztgenannten Fall nicht um Täter, sondern um Wohltäter handelt.

Häme (2): Dem Menschenfreund Soros missfallen die Chinaaktivitäten von Black Rock außerordentlich. Amerikas nationale Interessen gerieten hierdurch in Gefahr. Man liest und stutzt. War der Ex-Ungar nicht bis vor kurzem ein erbitterter Feind des Leuchtturms der nationalen Interessen Donald Trump? Wenn die Fortführung der Anti-Chinapolitik unter dessen Amtsnachfolger diese Kehrtwende verursacht hat, darf man dann vermuten, dass Soros im Weißen Haus bessere Karten hat als Black Rock? Keiner weiß es. Vielleicht hat Soros auch nur größere Anteile in der amerikanischen Kriegsindustrie, zu deren Vorteil im Moment der größte Militärhaushalt beschlossen wurde, den die USA je hatten.

Häme (3): Noch immer bewegt Pimmel-Grote aus Hamburg die alternativen Netze. Das ist nicht weiter überraschend. Mir fiel lediglich auf, dass dies ein reines Männerthema zu sein scheint. Frauen fassen sowas nicht an. Um es einmal so zu sagen. Das Thema.

10. September 2021

Die R&V-Versicherung ließ abfragen, wovor sich die Deutschen am meisten fürchten. Die Spitzenängste drehen sich um Steuererhöhungen, Lebenshaltungskosten und Zuwanderung. Da kann man nur sagen: Alles Nazis.

Nazis (2): Vor wenigen Tagen bekam ich den Roman von Juli Zeh Über Menschen geschenkt. Die Protagonistin flieht im Jahr eins von Corona wegen einer Beziehungskrise aus der Wohnung in Berlin Kreuzberg in ein verwahrlostes Haus in der Prignitz. Ihr Nachbar dort ist ein Nazi-Brutalo, der auf 300 Seiten erstaunlich menschliche Züge entwickelt. Zum Glück kommt er zum Schluss um. Nicht auszudenken, wenn das nicht passiert wäre.

Nazis (3): Die Redewendung „man wird doch wohl noch sagen dürfen“ stammt angeblich von Leuten, die sich dem Sprechdiktat nicht beugen mochten. Jetzt ist sie leicht verändert von Mainstream übernommen worden: Seht mal, man darf in Deutschland so gar einen Roman schreiben, wie es Mme. Zeh gerade tat („ein großer Roman“) und bei Bertelsmann veröffentlichen.

Wer einen Innenminister als Pimmel bezeichnet, muss damit rechnen, dass umgehend seine Wohnung durchsucht wird. Das ist unter keinem denkbaren Gesichtspunkt rechtmäßig, doch das ist gar nicht mehr der Maßstab. Es geht um Einschüchterung.

Pimmel (2): Selbstredend weiß ich, was das Wort bedeutet, doch ich muss mich einen Moment besinnen, wann und wo ich es zuletzt hörte. Es muss in meiner frühen Kindheit gewesen sein und hatte mit mangelnder Größe zu tun. Es war ein Synonym für lächerlich klein und – weil es damals noch zwei klar unterscheidbare Geschlechter gab – auf Mädchen nicht anwendbar.

Pimmel (3): Der Mann, den man aktuell nicht so bezeichnen darf, ist der Hamburger Innensenator A. Grote. In etlichen Kommentaren der sog. sozialen Medien firmiert er bereits als A. Pimmel Grote. Der Mann hat offenbar nicht das Format (in jeglicher Hinsicht), um unwiderlegbar den Beleidigern durch ein Seht-her das Maul zu stopfen.

Zu den Vorteilen des Zentralismus (europäische Lösung) gehört es, dass überall dasselbe gilt. So die Abstandsregel. Zuweilen bereitet die Umsetzung etwas Mühe, so zum Beispiel im Duschraum des Schwimmbades. Die Duschen neu zu installieren, ist offenbar im Jahr zwei von Corona nirgends gelungen, und das mechanische Abstellen jeder zweiten Dusche wurde von den Schwimmbad-Erbauern kursichtiger Weise auch nicht vorgesehen. Also behilft man sich mit infektionsgerechter (abwaschbarer) Beschilderung. Da man die Schilder mühelos abnehmen und umdekorieren kann, gelingt es, eine Duschecke für alle zu installieren. Erstaunlich ist, dass das nach getaner Tat offensichtlich niemand absonderlich findet.

9. September 2021

Der Zweck der Veröffentlichung von Umfragen über Wahlabsichten dient den veranstaltenden Instituten (als Einnahmequelle) und den Medien (als Palavergegenstand). Beide sind überzeugt, auf diese Art Einfluss ausüben zu können.

Wahlmanipulation (2): Ein seriöser Beobachter würde rückfragen: Wie kommen Sie beim Zugrunde-legen Ihrer eigenen Zahlen auf die Idee, dass beispielsweise die CDU zwischen Ende Juli und Anfang September rund ein Drittel ihrer Wähler verloren hat. Erdrutsche im Meinungsklima – in diesem Fall bei mehren Millionen Deutschen – pflegen einen konkreten Auslöser zu haben. Habe ich etwas nicht mitbekommen?

Wahlmanipulation (3): Wenn man annimmt, dass die neuen Zahlen eine Art Handlungsfaden für Wahlfälscher sein sollen, wäre das mit Sicherheit eine Verschwörungstheorie.

Wahlmanipulation (4): Die Entscheidung der Wahl findet weniger an der Urne, sondern auf den Meldewegen statt. Gibt es hier einen Grundkonsens, ist jedes gewünschte Ergebnis machbar. Auch das ist eine Verschwörungstheorie.

Vielleicht waren unsere germanischen Vorfahren nicht ganz so tumb, wie man sie gemeinhin darstellt. Ihren Mythen kannten ein Ende, die Götterdämmerung.

Götterdämmerung (2): Wenn man sich vorstellt, dass die Multimilliardäre die Götter der Gegenwart sind, und jeder nun mit ansehen darf, wie sie den Endkampf unter sich ausfechten, drängen sich Parallelen auf.

Götterdämmerung (3): Dass Bill Gates offenbar auf der Abschussliste der Titanen steht, fiel mir im Frühjahr auf. Jetzt fand ich einen weiteren Hinweis von Elon Musk, der, ins Olympische gewendet, als Hallodri unter den Göttern an der Spitze des Verfolgerfelds steht. Selbst wenn der Tweet ein Fake sein sollte, beschreibt er die Position der Kontrahenten ziemlich zutreffend.



8. September 2021

Was schreiben Sie gerade?, ist die Frage, die ich in den letzten Tagen am meisten gehört habe. Das ist nicht ohne Witz, wenn man soeben ein 300-Seiten-Buch herausgebracht hat. Die Antwort Nichts wäre blöd. Man ist schließlich ein Autor und will sein Publikum bei Laune halten. Also sage ich, ich recherchiere gerade. Das klingt emsig, und weil ich kein Thema angebe, klingt es auch noch ziemlich geheimnisvoll.

Bei Stephan Paetow lese ich, dass rund 4 Mio. die abendliche Tageschau gesehen haben sollen. Das liegt etwas über Bildzeitungs-Niveau. Rechnet man bei Bild die Schlagzeilen hinzu, die beim Einkauf den Wagenschieber vom Regal aus anschreien, liegt Bild deutlich vorn.

Bild (2): Einigen wenigen Mitarbeitern empfahl ich seinerzeit die Bildzeitung zur Morgenlektüre. Dann störten sie wenigstens bis zur Mittagspause den Dienstbetrieb nicht.

Bild (3): Wenn ich ein gebrauchtes Buch von Privat via Internet bestelle und es beim Auspacken in eine Zeitung eingewickelt finde, versuche ich mir vorzustellen, warum das Buch in den Verkauf kam. Ist die Zeitung eine Bildzeitung, bin ich in der Regel ratlos.

Bild (4): Da es im überbordenden Maße sog. Medienstudiengänge zu geben scheint, habe ich Verständnis dafür, dass die Beteiligten nicht für Zeitungen schreiben, sondern über Zeitungen. Deswegen verwunderte es mich kaum, als ich wissenschaftlich begründet fand, warum das Busenmädchen auf Seite eins der Bild verschwinden musste.

Als das Wort Kulturschaffende vor einiger Zeit auftauchte, hielt ich das zunächst für eine witzige Persiflage einschlägigen DDR-Vokabulars, war es aber gar nicht, sondern eine Wiederkehr. In der Ehemaligen nannte man Leute so, die per Wort oder mit handwerklichem Geschick die lichte Zukunft illustrieren konnten. Heute ist das wieder so. Doch gibt es auch ein Mehr. Das kommt daher, dass der ehemalige Westkünstler sich befleißigte, ununterbrochen die bösen Geister der Vergangenheit zu beschwören. Der gegenwärtige Kulturschaffende hat neben der lichten Zukunft nun auch die bösen Geister übernommen, letztere aber aus der Vergangenheit befreit, so dass sie den konsumierenden Zeitgenossen ununterbrochen ängstigen können.

In Sachsen werben die CDU-Direktkandidaten an den Laternen, ohne das Kürzel CDU zu erwähnen.

Im Buch Corona-Diktatur schrieb ich vor kurzem im Zusammenhang mit Merkels Handstreich auf das Amt des Thüringer Ministerpräsidenten über den regionalen CDU-Vorsitzer, dass man sich dessen Namen nicht merken müsse. Jetzt hängt er unter Namensnennung im Weimarer Land an den Bäumen und will in den Bundestag. Merke: Hat einer sich für seine Partei als blamabel unfähig erwiesen, versucht man, ihn in den Bundestag zu entsorgen.

Vor meiner Haustür fand ich an der Laterne in Greifhöhe den Linken-Spitzenmann (die sog. Fleurop-Suse), deutlich überragt und außer Reichweite vom AfD-Kandidaten.

7. September 2021

Die Stadt Portland an der US-Westküste, wo der Straßenmob und die sog. Demokraten eine Symbiose bilden, verhängt einen Handelsboykott gegen Waren aus Texas. Der Grund: Das dortige Abtreibungsverbot verstößt nach Auffassung der in Portland Herrschenden gegen die Menschenrechte.

Texas (2): Die gleichnamige Stadt lockt mit einem gigantischen Steuergeschenk die Firma Samsung zum Bau einer Chipfabrik herbei. In D werden derweil die Steuermilliarden für Elektrospielzeuge der Firma Tesla in den märkischen Sand gesetzt.

6. September 2021

Es tritt eine aus der FDP-Fraktion in Thüringen aus. Da waren’s nur noch vier und keine Fraktion mehr. Sagt deren Vorsitzer, dass das nichts mache. Zumindest spart der Steuerzahler, denn die doppelten Diäten, die das Parlament seinen Fraktionsvorsitzenden zuschiebt, sind für den Mann Geschichte. Das Mitleid ist begrenzt, denn mit etwas Rückgrat könnte er noch heute der Ministerpräsident des Landes sein – unabsetzbar bis zum Ende der Legislaturperiode.

5. September 2021

Leere: Die Bild bringt am Sonntag eine weiße Seite mit dem Hinweis, das sei der Platz für ein Interview mit Annalena Bb. gewesen. Besser lässt sich deren Kompetenz kaum darstellen.

Bild (2): Da ich nie Leser dieser Zeitung gewesen bin, kann sie mich demzufolge auch nicht zurückgewinnen. Ich ahne allerdings, dass die neuen amerikanischen Eigentümer von Springer Kohle sehen wollen. Daher das auffällige Abstandnehmen von Mainstream.

Ein Krankenbesuch wird überraschend verlängert. Das Auto gibt keinen Mucks mehr von sich. Ich tippe auf die Batterie, doch nicht einmal die Heckklappe lässt sich öffnen, um als Notnagel das Fremdstartkabel rauszuholen. Kein erbaulicher Zustand am späten Abend in der Thüringer Mittelgebirgseinsamkeit. Nach kurzer Beratung der Gastgeber erscheint einer aus dem Nachbardorf mit Batterie und Kabel. Während wir noch kramen, erzählt er von seinen Protestaktionen in der letzten Woche. Dann grinsen wir uns an, das war’s.

Batterie (2): Jahrzehnte der Autopraxis haben mich gelehrt, dass diese notwendige Kraftquelle ein Schwachpunkt ist. Doch ein modernes Auto, dass sich bei Batterieausfall weder öffnen, geschweige denn anschleppen lässt, das ist eine unnütze Addition von Störquellen. Gefährlich sind sie zudem.

4. September 2021

Dresden: Wenn einer über 250 km anreist, nur um mich sprechen zu hören, muss er wohl ein hartnäckiger Fan sein oder ein Dienstreisender.

Beim Hotelfrühstück klärt mich ein vorbeigehender Gast („Sie kenne ich doch“) über Hegel und die AfD auf. Ich stehe nicht auf, um ihm zuzuhören, denn das Ei, das ich gerade löffle, ist recht flüssig. Die Distanz bewirkt, dass die Ansprache in Saallautstärke stattfindet. Die zur Schau gestellte Reserviertheit der Mitesser an den anderen Tischen erscheint mir nachvollziehbar.

In Pulsnitz in der Lausitz entdecke ich in einer großen Gärtnerei, in der ich mit landesüblichem nackten Gesicht eine große Papier-Tüte voller frischer grüner Bohnen kaufe, ein Schild, das sodann diskret den Besitzer wechselt.


3. September 2021

Die Lutherstadt Wittenberg verdankt ihren etwas angeberischen Namenszusatz der verblichenen DDR. Man besann sich auf das beste, nämlich sozialistische Deutschland, das es je gab. Der Luther-Name hat überlebt. Im Lutherjahr gab’s dann ordentlich Knete aus der Bundeskasse. Die Stadt ist heutzutage ein Schmuckstück. Doch deutlich ist die Diskrepanz zwischen Andenkenläden und der vornehmen Zurückhaltung der Kirchenoberen gegenüber ihrem Reformator. Ihnen ist dieser kluge und derbe Mann peinlich (Nazi-Verdacht).

Luther (2): Der Künstler und Geschäftsmann Lucas Cranach wohnte und arbeitete in einem stattlichen Gebäudekomplex am Markt (heute sehenswert restauriert und als kommodes Hotel ohne Fernseher genutzt und nutzbar). Cranachs Werk hat unsere bildliche Vorstellung der Reformationszeit geprägt. Wenn ich die Augen schließe und an Luther & Co denke, habe ich Cranach-Bilder vor Augen.

Luther (3): Für meine Kitschsammlung erstehe ich in einem weltlichen Laden einen 10 cm hohen Porzellan-Luther: Kutte mit starker zentraler Vorwölbung, Bibel unter dem Arm, Barett mit Ohrenklappe, selbstbewusste Züge mit einem Schuss Dreistigkeit.

Nochmal Wittenberg: Ein erstaunliches Publikum wartet daselbst auf mich. Es ist 20 Jahre jünger als üblich. Fast alle kennen einander. Als ich später an einem der Tische sitze, höre ich mehr als genug von den Ausschreitungen der Obrigkeit im Namen von Corona gegen die Untertanen, die man früher einmal als die Bürger bezeichnete.

2. September 2021

Auf den Personen-Plakaten der Grünen herrscht hellgrüner Nebel vor.

Plakate (2): Die Personen-Plakate der SPD weisen in Aufbau und Farbgebung verblüffende Ähnlichkeit mit einschlägigen Exponaten aus der frühen Sowjetunion auf (links; rechts die moderne Zeller-Variante).


1. September 2021

Der Tag ist nach wie vor ein Solist im Jahr. Der Kriegsbeginn 1939 veranlasst den gemeinen Gutmenschen zu Zerknirschungsritualen. Ich empfinde eher grimmen Ärger über den unfähigen Kanzler, der weder die Einkreisung Deutschlands, noch die Stärke der feindlichen Kriegskoalition richtig einzuschätzen wusste und das Land durch seinen Größenwahn ins Verderben stürzte.

Einkreisung (2): Man stelle sich auf den Brocken, drehe sich um 360 Grad und stelle sich die Frage, mit welchem der Anrainer es die Kanzlerin nicht versemmelt hat.

Einkreisung (3): Selbst die Luxemburger riskieren eine große Lippe, von den Polen ganz zu schweigen.

31. August 2021

An das Nachbartischchen des Lieblingscafés in Rom setzt sich ein Mann, der eine bauchige Papiertüte neben sich abstellt. Er entnimmt der Tüte einen kleinen Stapel Bücher, offensichtlich neue Bücher, deren Umschläge er genüsslich streichelt. Dann wägt er die Bücher in der Hand ab, wählt eines aus und liest sich fest. Die winzige Tasse bleibt unberührt. – Befriedigt stelle ich fest, dass es auch anderswo Leute gibt, die das Erlebnis des neuen Buches kennen. Unbedingte Requisiten sind eine gut bestückte Buchhandlung und ein Café in der Nähe. Ich kannte mal so einen Ort in Berlin-Dahlem. Dafür machte ich auch unbequeme Umwege. – Als der Hermes-Bote mit einem Bücherkarton kommt, den er in den Hausflur wirft, fällt mir plötzlich das Römische Café ein. Verrückt, aber wahr.

Und nun zum Wetter: Der August endet, wie er begonnen hat, dicht bewölkt und kalt. So eine Art Hochsommerwetter am Rande eines deutschen Mittelgebirges. Nachts am Schreibtisch dicke Socken angezogen.

Beim nächtlichen Lesen einige Zahlen bemerkt: Die Grippe-Saison 2020/21 betraf 854 Infizierte. Es wird nicht einmal ein vager Versuch unternommen, das de-facto-Verschwinden der Grippe zu erklären.

Zahlen (2): Es sind seit März 2020 rund 92.200 Leute an oder mit Corona in D gestorben. Diese Zählweise „an oder mit“ des amtlichen Gesundheitswalters Lothar W. ist so blödsinnig, dass einen das Fremdschämen überkommt.

Zahlen (3): Nun haben deutsche Mediziner und Statistiker die hierzu vorgelegten Quellen nachvollzogen und kommen zu dem Ergebnis, dass die eigentlich interessante Zahl, also an Corona verstorben, bestenfalls 20 % ausmache. Dann sind wir bei 18.440 Corona-Toten.

Zahlen (4): Die US-Gesundheitsbehörde hat offenbar dieselbe Arbeit nunmehr erledigt. Sie sagt, das rund 5 % der gemeldeten Toten an Corona gestorben seien. Auf D übertragen, bedeutet das 4.610 Corona-Tote.

Zahlen (5): Die Grippesaison 2017/18 galt als schwer. In ihr wurden rund 25.000 Grippetote gezählt. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Die Kaste ohne Maske: Das ist klar, man ist unter sich. Es ist eine Lage nationaler und so weiter, und von Tragweite ist sie auch. Kann mir das gestelzte Gefasel nicht mehr merken.

Ohne Maske (2): Bei der Dame in Violett sehe ich nicht mal einen Slip. Kann man verstehen, denn Covid-19 überträgt man mehr oben und nicht unten.


30. August 2021

Schubert-Nachklang vom Vortag: Nachts Kontrollblick in die Luther-Bibel. Du sollst Vater und Mutter ehren. Die 80jährige Schubert hatte ihr Leben lang angenommen, da stünde: Du sollst Vater und Mutter lieben, bis eine junge Pastorin sie korrigierte. Offenbar fiel ihr danach ein Stein vom Herzen.

Schubert (2): Ihr jüngstes Buch, das sind wieder diese kurzen Geschichten. In einigen die Mutter im Mittelpunkt einer dramatischen Mutter-Tochter-Beziehung. Doch das wäre, wenn es nur das wäre, nicht viel. Es sind die Beobachtungs- und die Erzählkunst, die sprachlos machen.

Bibel (2): Aber auch das: Im Luther-Text im Anschluss an die 10 Gebote einfach weitergelesen. Sozusagen die Nebenbestimmungen des Rechts. Davon hörte ich während meiner Schulzeit nie.

Bibel (3): Arbeits- und Sachenrecht, archaisch: Gibt der Herr dem Knecht ein Weib und lässt er den Knecht im siebten Jahre frei, fällt das Weib an den Herrn zurück. Gefällt es dem nicht, gibt er’s an seinen Sohn weiter. Stelle mir vor, dass das den einen oder anderen Vater-Sohn-Konflikt auslöste, denn, wenn diesem das Weib auch nicht gefiel, hatte er womöglich einen Ladenhüter am Bein.

Bibel (4): Abschweifung der Gedanken in jene Gegenden, in denen man das Alte Testament noch heutzutage für geltendes Recht hält, selbst wenn die Überzeugten sich Christenmenschen nennen. Wenn man das weiß, reduziert sich das Verwundern. Nebenbei bemerkt: Die Unterschiede zum Koran sind bestenfalls geschmacklicher Art.

29. August 2021

Vor drei Tagen auf Zuruf ein Buch von Helga Schubert gekauft (Globus-Intelligenz-Abteilung). Zum Glück war kein Aufpapper als Spiegel-Bestseller drauf. Hätte es sonst nicht getan. Heute den Tag über gelesen. Ich bin fasziniert von der Erzählkunst.

Schubert (2): Andere, weit ältere Bücher in der Bibliothek entdeckt. Offensichtlich nicht von mir erworben. Eines mit einer Widmung aus den 1970er Jahren. Gelesen und die Portraits der Autorin in den verschiedenen Bänden aus den Jahrzehnten betrachtet. Das wache Gesicht.

Schubert (3): So ist ein ganzer Sonntag ins Land gegangen. Mit Lesen und Gesprächen. Abends zum Ausgleich Film mit Peter Sellers.


28. August 2021

Das sind ja wieder tolle Nachrichten aus den USA: Die Arzneimittel-Zulassungsbehörde genehmigt den Stoff von Pfizer (Corminatiy). Gleichzeitig wird mitgeteilt, dass das selbe Gebräu, das von der europäischen Behörde vorläufig zugelassen wurde, weiter verbraucht werden darf. Das ist nicht ohne Reiz, denn nur der (endgültig) zugelassene Stoff unterliegt der dortigen Produkthaftung, der andere tut es nicht. Der Unterschied wird so begründet: Niemand muss sich mit einem Versuchsprodukt impfen lassen.

Versuchskaninchen (2): Ob der Impfling (schönes Wort) mit dem einen oder dem anderen Stoff geimpft wird, kann er theoretisch erkennen, wenn er sich die Pulle zeigen lässt. Wäre ich der Impfstoff-Hersteller, würde ich entdecken, dass ich noch unbegrenzt viele Etiketten für den Versuchsimpfstoff von Biontec/Pfizer besitze, die nur darauf warten, aufgeklebt zu werden.

Versuchskaninchen (3): Die Zwangsimpfung mit Versuchsmedikamenten ist in den USA und anderswo verboten. Die Gleichstellung des Versuchsimpfstoffes mit der Endzulassung hebelt dieses Verbot de facto aus.

Versuchskaninchen (4): Man kann die Uhr danach stellen, dass sich unsere Gesundheits-Experten darauf berufen werden, der Stoff habe in den USA die End-Zulassung. Lauterbach übernehmen Sie.

Versuchskaninchen (5): Passend wäre jetzt eine weitere Impfkampagne der Bundesregierung unter dem Motto „Das Sterben der anderen“.

In Ramstein sind mittlerweile Zehntausende von Afghanen, von der US Air Force entsorgt.

Mit der Waffe in der Hand: Das sieht man in D nicht oft, dass ein deutscher General mit dem schussbereiten Sturmgewehr zu den Reportern im Inland spricht. So gestern Brigadegeneral Jens Arlt, der die übers Knie gebrochene Afghanistan-Aktion der Bundeswehr kommandierte, von der er zurück ist.

Bewaffnet (2): Wo bleibt da die Gutmensch-Presse mit ihren Friedlichkeits-Empörungsritualen? Denn der Mann sieht nicht so aus, als wäre er gerade auf einer Ich-bringe-die-niedlichen-Mädchen-zur-Schule-Mission gewesen. Der hat noch andere Bilder vor Augen. Er trägt das Gewehr so, dass er sofort damit schießen kann.

Bewaffnet (3): Der Auftritt von Arlt ist ein demonstrativer Akt eigener Art (seine ordnungsgemäße Waffe sei eine Pistole, so sagte mir gerade ein Con-General). Für mich stellt der Auftritt klar, wer hier der Waffenträger der Nation ist. Eine Begrüßung durch diejenigen, die den sinnwidrigen Einsatz befohlen haben, ist offensichtlich entbehrlich. Dennoch ist die Dame mit dem verwirrenden Namen erschienen. Vermutlich war sie mit dem Flammkuchenbacken fertig.

26. August 2021

Während die Grünenspießer sich am deutschen Liedgut laben, teilt der Chef von Pfizer, Albert Bourla, mit, er halte es für wahrscheinlich, dass es eine Virus-Variante geben werde, die den Infektions-Schutz, den sein Impfstoff biete, aushebeln werde. Wie sagt das treffliche Sprichwort? Der kluge Mann baut vor.

Ansagen zum Impfstoff (2): Mit Muße betrachte ich das Gesicht dieses Coronagewinners.

Ansagen (3): Der Bundestag trifft sich, um die Verlängerung des Notstandes zu beschließen. Wurde höchste Zeit, schließlich sind deutschlandweit 800 Leute ernsthaft an Corona erkrankt – für die Zahl übernehme ich keine Garantie. Es gilt der Grundsatz: Zahlen sind Schall und Rauch.

Gleichzeitig erfahren wir aus dem Munde der Gesalbten, dass wir alles richtig gemacht haben. Deswegen müssen wir jetzt ein bisschen zusammenrücken, damit die, die mit uns zusammen alles richtig gemacht haben, ein Plätzchen an Rhein, Main und Spree finden.

Alles richtig (2): Die diversen Zentralräte schweigen vor lauter Zustimmung. Ist eigentlich irgendwie angenehm, dieses Schweigen.

Alles richtig (3): Bernd Zeller schickt mir seinen Kommentar:

25. August 2021

Die Grünen haben eine perfekte Selbstdarstellung ins Netz gestellt. Öde Spießer grillen vor ihrem Einfamilienhaus auf dem politisch korrekten Gasgrill politisch korrekte Ekel-Bratlinge.

Öko-Spießer (2): Die singen auch noch zu allem Überfluss: „Ein schöner Land in dieser Zeit | Es regt sich Aufbruch weit und breit.“ Man soll ja nicht ständig meckern, aber ich hätte passend gefunden: „Heute roden wir den Westerwald | Und machen dort die Vögel kalt.“


24. August 2021

Universitäre Reinigungskräfte ringen um die Krone des Wahnsinns. Im Moment liegt das Vereinigte Königreich vorn, wo soeben ausgerechnet an der Universität zu Canterbury der Dichter Geoffrey Chaucer (ca. 1340-1400) aus den Kanon englischer Literatur entfernt wird. Seine Canterbury Tales sind nicht die Urstücke englischer Sprache und Dichtkunst, sondern der Beleg dafür, dass der Mann ein Vergewaltiger, Rassist und Antisemit gewesen sei.

Cancel (2): Germanisten aufgepasst. Das dürfen wir nicht auf uns sitzen lassen. Vom Nibelungenlied kennt man leider den Autor nicht. Er wäre es allemal wert, bei Worms im Rhein versenkt zu werden. Aber was ist mit Walter von der Vogelweide, was mit Wolfram von Eschenbach?

Cancel (3): Im Nibelungenlied kommt, soweit ich weiß, kein einziger – na, Sie wissen schon – vor, dafür, wenn ich dem Regietheater glauben darf, jede Menge Nazis. Diese zu entsorgen, wäre die Sache wert.

23. August 2021

Die Ortskräfte der nationalen Zerstörung haben ein neues Kuscheltier entdeckt, den Afghanen. Deswegen demonstrierte die Seebrücke gestern für dieselbe nach in dem Hindukusch.

Für normale Menschen lautet die Lehre aus dem Hindukusch-Desaster: Wir hatten dort nichts verloren. Es ist nur eine winzige Denkleistung notwendig, um zu folgern: Die Leutchen von dort haben bei uns nichts verloren.

Exklusiv fürs fortschrittliche Kinderzimmer: der Hindukuschel.

Eine totsichere Methode, den Protest gegen das Regierungshandeln zu beenden, wäre die Besteuerung des Einsichtsvermögens.


22. August 2021

Nun gilt es unter Politik-Experten als ausgemacht, dass seit der Unabhängigkeitserklärung alles Wesentliche aus den USA stammt. So der Grundsatz, der als Basis die Grundlage aller Fundamente bildet. Einfacher ausgedrückt: für Geld kann man alles haben. Das gilt auch für die sog. Cancel Culture, also das Totmachen von Gegenstimmen. Bei Cancel Rent lässt heutzutage derjenige arbeiten, der sich nicht gern die Finger schmutzig macht. Eine amerikanische Erfindung? Nein. Ich denke mal, die Urheberrechte liegen bei Reinhard Mey. Die etwas Älteren unter den schon länger hier Lebenden werden sich an dessen Ballade vom sozialen Aufstieg des Fleischermeisters Fred Kasulzke erinnern.

Der Experte ist einer, der zu Wort kommt, wo nachvollziehbare Erklärungen nicht möglich sind. Sind sie indessen möglich, bedarf es mehrerer Experten, damit die Wahrheit nicht so ungeschminkt ans Tageslicht kommt.

Mein Lieblingsexperte ist der Terrorismus-Experte. Er erklärt nach der Bluttat, warum die so kommen musste. Die richtige Frage an ihn wäre: Warum haben Sie das vorher nicht gesagt?

Im Moment befindet sich der Taliban-Experte auf der Überholspur. Wenn in seinen Ausführungen von Islamistinnen die Rede ist, so reizt das, ihm zuzurufen: Kuck denen mal unter den Kittel. Wenn du anschließend den Kopf noch heben kannst, dann weißt du Bescheid.

Man erinnert sich: Vor einiger Zeit wurde unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt. Das wurde jetzt abgeblasen, um das verräterische Wort Freiheit aus der Debatte zu verbannen. Ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wie sagen doch die Labermäuler seit Jahren? „Wir müssen die Menschen abholen.“ Wie wahr, wie wahr.


21. August 2021

Dass es sich bei Corona nicht um Volksgesundheit, sondern um eine Religion geht, wird einem bewusst, wenn man sich das Verbreitungsgebiet ansieht. Dieses ist identisch mit den Regionen des ehemaligen Christentums. Ebenso wie dieses soll es universell gelten, also eine weltweite Herrschaft beanspruchen. Tut es aber nicht. Auch die Accessoires wurden übernommen: Es gibt eine allgegenwärtige Priesterkaste, gewaltige Geldmengen werden bewegt (diesmal allerdings nicht gen Rom), Bußen auferlegt und ein ewiges Leben versprochen. Lediglich die Zahl der Kamele hat sich dort, wo sie, biologisch gesehen, nichts zu suchen haben, drastisch vermehrt. Aber die Funktion ist dieselbe geblieben: Früher führte man sie zur Krippe, jetzt auch. Und schließlich: Ungehemmt arbeitet die Inquisition. Was noch fehlt, ist ein Fall von Wiederauferstehung.

Schnell noch etwas Weltliches: Morgens um halbsechs ist es am Schreibtisch so kühl, dass ich einen Pullover überziehe. Seit Tagen ist es in Mitteldeutschland herbstlich, nach dem Kalender Hochsommer. Dass es sich hierbei um die Folgen der Erderwärmung handelt, ist das Dogma einer anderen Religion.

Religiöses (3): „die Militäroperation ‚Enduring Freedom‘ in Afghanistan ist vorbei. Die Taliban haben wieder das Sagen. Und was ist jetzt mit den Menschenrechten?“ fragt mich am frühen Morgen Sibylle von der Evangelischen Akademie. Die richtige Antwort, aber nicht für Sibylle, wäre: Nichts, denn soeben erst wurde im Praxistest nachgewiesen, dass die universell geltenden Menschenrechte ein Hirngespinst sind, das außerhalb des Kern-Glaubensgebiets von Europa und Nordamerika lediglich als koloniale Einflusswaffe verwendet worden ist, um nachzuweisen, dass es keinen Kolonialismus mehr gibt. Der Nachweis ist soeben – wieder einmal – misslungen.

Religiöses (4): Von Zeit zu Zeit seh‘ ich den Alten gern. Das ist fürwahr eine teuflische Schmeichelei. Andererseits: Wer würde das nicht gern mal gesagt bekommen.

20. August 2021

Das neue Zauberwort an der Impffront heißt Booster (sprich: Buhster). Damit wird den zweimal Geimpften klar gemacht, dass das, was man ihnen bislang verpasst hat, nicht so unbedingt schützt, jedenfalls nicht gegen das Virus Sars-CoV-2 in seinen verschiedenen Varianten. Jetzt kriegen die Impflinge ab September eine Zusatzdröhnung, die es ultimativ bringen soll – den Booster. Das klingt ein bisschen nach Porsche Turbo. Witzig auch, dass im Amerikanischen eine der Bedeutungen des Wortes Booster Preistreiberei ist.

19. August 2021

Deutsche Fallschirmjäger und Kommandosoldaten sollen Menschrechtsaktivisten aus Afghanistan rausholen. Zwiefaches Verwundern: (1) Dachte bis gestern, alle deutschen Kampftruppen seinen wg. Naziverdachts aufgelöst worden. (2) Hatte noch vorgestern im Ohr, dass die deutschen NGO’ler mit den Taliban auf Augenhöhe verhandeln wollten. Jetzt haben sie offenbar Schiss.

Deutsche Soldaten mit Kampfauftrag? Wehe, wenn da ein Schuss fällt. Auffällig auch, dass von Soldatinnen nicht die Rede war. Schwangeren-gerechte Sturmgewehre schießen vermutlich nicht geradeaus genug.

Die Oberbefehlshaberin backt derweil Flammkuchen. Das kann man nur loben, denn in dieser Zeit kann sie nichts versemmeln. Die Führerin macht derweil einen auf Mutter der Kompanie. Das wird die Soldaten vom AfD-Wählen kaum abhalten.

Über 100.000 US-Amerikaner sind nach Auskunft des Weißen Hauses noch in Afghanistan. Soviel Menschenrechte waren nie. Oder was wollten die dort?

18. August 2021

Monatelang wurde der Staat Israel gelobt, weil er die Impfung der Bevölkerung konsequent durchzog. Biontec/Pfizer lieferten den Stoff der Wahl. Jetzt bestimmen die hohen Infektionszahlen dortzulande die Schlagzeilen. Der große Menschenversuch zeigt also die ersten schlichten Ergebnisse. Diese lauten: Die Impfung schützt vor Ansteckung nicht. Sie bewirkt nicht einmal, dass die Infektionszahlen niedriger bleiben als anderswo – ganz im Gegenteil.

Menschenversuch (2): Eine Massenimpfung mit einem nicht erprobten Stoff ähnelt deswegen nicht dem Russisch Roulette, weil bei diesem bestenfalls Einzelpersonen tot umfallen, die es wegen offensichtlicher Todessehnsucht kaum besser verdienen.

Menschenversuch (3): Der Wissenschaftler am MIT, der aktuell die verheerenden Ergebnisse des israelischen Impf-Haurucks untersucht hat und jetzt einschließlich der alarmierenden Impffolgeschäden öffentlich macht, heißt Refzet Levi. Das ist deswegen nicht ganz unwichtig, da man ihm den Antisemitismus als Motiv kaum wird unterstellen können.

Menschenversuch (4): Warum ausgerechnet Israel? Die Antwort, mein Freund, kennt nicht einmal der Wind.

F-Wort: Die Gazetten berichten im Ton der Empörung, dass in Sachsen rätselhafte Schriften gesichtet worden seien. Da hätten Unbekannte das Wort Freiheit mit Hilfe einer Schablone auf die Straßen und Plakatwände gepinselt. Gottlob ermittelt der Staatsschutz.

F-Wort (2): Die Sache ist nicht ganz neu. In den 1950er Jahren gab es die F-Kampagne in West-Berlin, als Unbekannte drei F und das Wort Freiheit in den Abteilen der S-Bahnwagen anbrachten, die notgedrungen durch den Westteil der Stadt fahren mussten. Das frisch installierte MfS ermittelte.

F-Wort (3): Wer hätte das gedacht? Der Ruf nach Freiheit stempelt den Rufer zum Verfassungsfeind. So kehrt das frühe 19. Jahrhundert zurück. Die einschlägigen Staatsfeinde hießen nur ein bisschen anders, man nannte sie Demagogen (Turnvater Jahn und Konsorten, preußischer Ermittlungsrichter war ein gewisser E.T.A. Hoffmann).

F-Wort (4): Statt des F könnte man auch das Doppel-G wählen, denn das ist die gängige Abkürzung für das Grundgesetz.

17. August 2021

Gezeitenwechsel: Früher hatte ich Sorge, mir könnten die Themen ausgehen, heute denke ich, es könnte die Zeit nicht reichen.

Ein langer Tag ist einer, an dem ich abends feststelle, nichts geschafft zu haben. An guten Tagen verfliegt die Zeit im Nu.

Der Unterschied zwischen Gegner und Feind ist Jahrzehnte lang in Abrede gestellt worden. Selbst Feinden wurde der Status des Gegners zugebilligt, ganz so als könne man mit ihnen etwas Vernünftiges aushandeln. Wo Stich- und Schusswaffen regieren, sind die Verhältnisse wieder klargestellt.

Feindbild (2): Wenn ich jemanden als Feind bezeichne, zuckt Gutmensch entrüstet zusammen und beeilt sich nach Überwindung der Schrecksekunde, Hilfstruppen anzufordern, die mich fertigmachen sollen.

16. August 2021

Das vor Tagen mit Markus Gärtner geführte Interview zur Corona-Diktatur ist online. Mal sehen, wie lange es dort bleibt. https://www.youtube.com/watch?v=nV3iKgYDU04&t=10s.

Angeblich sind wir – wer immer das sein mag – überrascht worden von der Schnelligkeit der Machtübernahme der sog. Taliban. Lese hierzu die tollsten Ansichten, nur ein Thema wird kaum behandelt: Dass es nämlich einen Nationalstaat Afghanistan nur in den Hirnen von West-Weltlern gibt, der seine fiktive Existenz dem Zusammenprall der Kolonialmächte Großbritannien und Russland in jener Ecke der Welt vor rund 150 Jahren verdankt. Die Realität der fünf, sechs Bergvölker, die einander spinnefeind sind, wurde seither souverän ignoriert. Sie werden nach dem Abzug fremder Besatzer erneut für Blutbäder der Sorte Auge-um-Auge Zahn-um-Zahn sorgen. Das ist sicher. Sicher ist auch, dass Gutmensch weiterhin Steuermillionen dort verschwenden wird, um sein Irresein zu bemänteln.

15. August 2021

Politisch korrekter Sonntag: Vormittags vegetarischer Waldspaziergang (= kein Tier gesehen). Schuhe total durchweicht. Das ist die Strafe dafür, dass ich immer noch spanische Sommerschuhe aus Leder trage. Nachmittags zum fair gehandelten Kaffee Milch aus Bayern mit der Aufschrift „klimaneutral“. Na also, geht doch. Abends zum Gin (wieder aus Spanien, obwohl bekannte englische Marke) Tonic von Schweppes (sprich: Sssschweppss). Die Flasche versichert, dass der Inhalt vegan sei. Das Postulat erzeugt Trunkenheit mit gutem Gewissen.

Korrektes Trinken (2): Ich könnte auch einen fröhlich Weißwein aus Portugal trinken. Aber, wenn ich an all die mitverarbeiteten Rebläuse denke...

Korrektes Trinken (3): Das wichtigste – vor allem im Kollektiv – ist die Leichenbittermine, denn Frohsinn kann angesichts der Welt-Uhrzeit (fünf nach zwölf) nicht mehr geduldet werden.

Korrektes Trinken (4): Nur noch nach Impfung und mit Maske. Letztere dämpft das Lallen.

14. August 2021

Habe eine Petition unterschrieben. Kein gutes Gefühl dabei. Nicht wg. des Inhalts, sondern weil ich mich als Bürger nicht freiwillig selbst zum Bittsteller degradieren mag. Ich weiß zudem, dass die Petition völlig zwecklos ist. Die Reaktionen meiner Leser waren ungewohnt bitter. Die Zersetzung der Denkenden schreitet munter voran.

Zersetzung (2): Vernehmer: Sie wollen also das demokratische System abschaffen! – Beschuldigter: (schweigt). – Vernehmer: Nun gut, Sie haben am 13. August eine Petition unterschrieben, in der Sie die Demokratie in Abrede stellen. – Beschuldigter: Den Corona-Wahnsinn. – Vernehmer: Na also, warum nicht gleich so.

Unpolitisches: Wer den Hopfen nicht von der Gerste unterscheiden kann, sollte sich beim Bierbrauen Zurückhaltung auferlegen.

Unpolitisches (2): Wenn ein Narr den Narren predigt, wird Narretei zum Evangelium.

Unpolitisches (3): Man kann Beliebiges darauf wetten, dass deutsche Professoren im Falle von 1 und 2 das Gegenteil beweisen können.

Unpolitisches (4): Folgt-der-Wissenschaft ist die Beschwörungsformel, die vor dem Veitstanz der Klima- und Corona-Besoffenen lauthals aufgesagt wird.

Unpolitisches (5): Bei der Suche nach meinen diversen Impfausweisen – es geht nicht um Corona – finde ich stattdessen in meiner Sammlung von Fahndungskuriositäten einen Internationalen Führerschein. Der Vordruck lautet: Angaben über den Führer. Da kann man nur sagen: Hilfe, da wurde den Anfängen nicht gewehrt. Zum Glück gibt es heutzutage nicht einmal mehr Reiseführer. Wikipedia-Fälscher, übernehmen sie.


13. August 2021

Während andere selbstbeweihräuchernd des Mauerbaus gedenken (frage mich im übrigen, was es da zu gedenken gibt ­­– über die Toten lasse ich mit mir reden –), entdecke ich, das es in D einen Ort 76831 Impflingen gibt. Äächt.

Mauerbau (2): Das Problem Berlin wäre lösbar, natürlich nur rein theoretisch. Früher sprach man von der Insellage (West)-Berlins und es gab das Kabarett Die Insulaner. Jetzt gibt es einen Regierenden Müller.

In D nichts Neues.

Nichts Neues, sondern nur ein Nachtrag. Frage: Wie geht’s den Impflingen? Wer sind diese, die Schlange-stehenden oder die Abgefertigten? Fragen über Fragen.

US-Boss Sleepy Joe hat festgestellt, dass es in seinen USA 350 Mio. Geimpfte gibt. Das sieht nach sozialistischer Planübererfüllung aus, denn das Land hat bestenfalls 330 Mio. Einwohner (Zahl ist nicht genau bekannt).

Wenn einer sich um 20 Mio. Einwohner verschätzt, in einem 330 Mio.-Land, das er zu führen vorgibt, nennt man das Demenz oder statistisches Rauschen?

Offenbar durch Bidens Aktivitäten angestachelt, wollen Robert Kochs Nachfolger eine Meinungsumfrage abhalten, wie viele Geimpfte es in D gibt. Ich dachte, die würden gezählt. Offenbar ein Irrtum. Bleibt die Frage: Wenn ich als Befragter nun der Meinung bin, dass ich geimpft wurde, obwohl das gar nicht stimmt, bin ich dann geimpft oder nicht?

12. August 2021

Na, also: Youtube sperrt den Arzt und US-Senator Rand Paul wg. seiner Ansichten zur Covid-19-Politik. Welcher Zensor lässt sich schon gern als kleiner Tyrann bezeichnen.

Im US-Staat Oregon (Pazifikküste) wird fürderhin für das Studium nicht mehr der Nachweis benötigt, dass der künftige Student lesen, schreiben und rechnen kann. Das ist dieselbe Weltgegend, wo vor anderthalb Jahren der gewalttätige Pöbel in der Stadt Portland die Macht übernahm – eine Hochburg der sog. Demokraten.

In D nichts Neues.

In Dresden vor einigen Tagen Ein spanisches Testament von Arthur Koestler gekauft. Nach Lektüre im einschlägigen Regal einsortiert, dabei festgestellt, dass dort bereits ein Exemplar stand, das ich im März 1994 las. Damals war ich noch penibel genug, solche Daten im Buch zu vermerken. Erstaunlich bei der jetzigen Lektüre, dass sie keine Erinnerung weckte. Weiß demzufolge nicht, ob ich vor Jahren schon den Verdacht hatte, dass er unmöglich diesen Text während der Haft verfasst haben könnte. Machte mir einen Spaß daraus, die beiden von den Verlagen verfassten Lebensläufe zu vergleichen:

Hübsch auch: Im älteren Text (Fischer-Verlag) begeht Koestler wie in Wirklichkeit Selbstmord. Heutzutage wird das nicht für erwähnenswert gehalten.

11. August 2021

Wir müssen ihre Auflagen nicht akzeptieren, ihre Lockdowns und die ganze schädliche Politik der ganzen kleinen Tyrannen und Bürokraten. Wir können einfach sagen: Nein! Nicht schon wieder (der Arzt und US-Senator Rand Paul).

Eine Frau wird in Deutschland wegen Körperverletzung angeklagt, weil sie trotz Positiv-Test ein Krankenhaus betreten hat, um einen Angehörigen zu besuchen. Wer wurde verletzt? Niemand.

10. August 2021

Kanzlermathematik: „Nachdem im Frühjahr die Infektionszahlen gesunken sind und sich im Sommer auf niedrigem Niveau befunden haben, steigen sie seit einigen Wochen wieder an.“ Hier nun die Übersetzung ins Klardeutsche für alle, die sich im Jahreszeitenkalender noch vage auskennen: Nachdem der Sommer vor einigen Wochen begonnen hat, ist er gleichzeitig beendet worden. Aus diesem Grunde war es möglich, dass niedriges Infektions-Niveau und Anstieg gleichzeitig stattfinden konnten.

Kanzlermathematik (2): Wer schwachsinnige Grundbehauptungen akzeptiert, sollte sich über blödsinnige Schlussfolgerungen nicht wundern.

Kanzlermathematik (3): Wer mir das Erdenken von Absurditäten unterstellt, hat die Beschlussvorlage aus dem Kanzleramt von heute Nacht nicht gelesen, mit welcher die heutige Bundländer-Video-Schaltkonferenz eröffnet wird, deren Ziel es ist, die verfassungswidrige Notstandsgesetzgebung über den 15. September hinaus zu verlängern.

9. August 2021

Über den Daumen: 15 Millionen deutscher Bürger schaffen durch ihre Arbeit das Einkommen, aus dem die Fütterungskosten der übrigen 68 Millionen Einwohner entnommen werden. Zieht man von den Alimentierten die Zahl von 15 Millionen ab, die aus Altergründen noch nicht wählen dürfen, so zeigt sich das Missverhältnis innerhalb der Wählerschaft bei allgemeinen und gleichen Wahl in aller Schönheit, nämlich 15 : 53, oder: 1 : 3,5. Mit andern Worten: Die Arbeitenden haben nichts zu bestimmen, und die Alimentierten haben keinen Anlass, dies zu ändern.

Daumen (2): Durch Absenken den Wahlalters lässt sich das Missverhältnis zuungunsten der Arbeitenden mit einem Federstrich auf 1 : 4 verändern.

Daumen (3): Da die Arbeitenden durch ihr Wahlverhalten nichts ändern können, braucht die Politik auf sie keine Rücksicht zu nehmen. Von Bedeutung sind vielmehr nur zwei voreinander unterscheidbare Regelungsbereiche: (a) der Brot-und-Spiele-Komplex für die Masse und (b) der Perpetuum-mobile-Komplex für die Selbstbediener. Alle derzeitigen politischen Maßnahmen lassen sich diesen beiden Komplexen mühelos zuordnen.

8. August 2021

Mehr Demokratie wagen: Der Werbeslogan von Willy Brandt hat sich dem halbgebildeten Michel so tief eingeprägt, dass er glaubt, man könne diesen Merksatz auch auf Mensch und Tier übertragen. Das führt zu Fehlvorstellungen über das Abrichten von Hund und Pferd. Da Gutmensch in aller Regel nicht zu Pferd sein Ziel erreicht, sieht er sich berechtigt, moralisch hoch zu Ross, eine Olympiareiterin zu verdammen, die ihr Pferd, wenn auch vergeblich, über das Hindernis zu zwingen versucht.

Hoch zu Ross (2): Den Namen einer Medaillenhoffnung hätte ich mir mit Sicherheit nicht gemerkt – ich hätte ihn nicht einmal zur Kenntnis genommen –, jetzt kenne ich ihn: Annika Schleu. Sie ist blond, weiß und eine Fünfkämpferin im Weltformat. Und ihr wurde ein erprobt ungeeignetes Pferd untergewuchtet. Kein deutscher vollgefressener Sportfunktionär hat protestiert. Mainstream plustert sich stattdessen auf, dass sie das Pferd auf Kurs zwingen wollte, und behauptet, die junge Frau könne nicht richtig reiten.

Hoch zu Ross (3): Das Vorgehen, das sich Gutmensch gegenüber Andersdenkenden, großspurig Folgen erheischend, leistet, ähnelt verblüffend dem, was ihm am Verhalten von anderen so grässlich missfällt. Es ist Erregung im Schutze der Meute.

Fake macht Spaß:  Eine bisher unerprobte Quelle meldet, dass die Linke, um ein Zeichen zu setzen, ihren früheren Vorsitzenden in Wilhelm Pieks hat umbenennen lassen. Das Bild zeigt ihn (noch als Wilhelm Pieck) im Januar 1919 in Berlin, wo er auf offener Straße ein Hoch auf Rätedeutschland ausbringt. Nicht im Bild: Kurz zuvor stand er auf dem Flur des Berliner Hotels, in dem die Gardekavallerie-Schützendivision ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Es war der Moment, als die Genossen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aus ihren Verstecken herausgeholt worden waren und als Gefangene dort eingeliefert wurden, um nach kurzer Identifizierung ihrer Ermordung entgegenzugehen. Lange Zeit habe ich mich gefragt, wer sie wohl verpfiffen und sodann identifiziert haben mochte.

Fake (2): Aus derselben Quelle stammt, dass Buhrow, Kleber & Co von der Rundfunkgebühr befreit wurden.
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