Russiagate Fake
Die heilige Hillary, der tumbe Trump & der pöse Putin
Seit zwei Jahren befindet sich die
Öffentlichkeit unter dem Dauerbeschuss der Main-streammedien gegen Donald
Trump. Zunächst hieß es: Dieser Mann wird niemals Präsident. Nach seiner Wahl
am 8. November 2016 musste umgestellt werden: Dieser Mann muss sofort aus
seinem Amt entfernt werden. Nun sieht es ganz so
aus, als sei diese Kampagne gründlich gescheitert und das Publikum vorsätzlich
zum Narren gehalten worden.
Der Vorwurf,
der im Herbst 2016 in der heißen Phase des US-Präsidentenwahlkampfs aufkam,
war klar, wenn auch nicht ein Muster an inhaltlicher Präzision: Wahlkämpfer Donald
Trump und seine Mannen kungeln illegal mit Moskau, um die Wahl zu gewinnen. Ab 8.
November 2016 wurde modifiziert: Trump hat die US-Präsidentenwahl durch einen
illegalen Deal mit Moskau gewonnen. So schwebte, noch war der neue Präsident
nicht im Amt, von Anbeginn an ein Amts-enthebungsverfahren (Impeachment) über
ihm. Seit diesem Monat lichtet sich der Nebel. Zwar ist der Großskandal rund um
Trump nach wie vor ein Großskandal, doch nunmehr blickt das politische Amerika irritiert
auf die Verursacher. Sie heißen Hillary Clinton und Barack Obama. Nun der Reihe
nach:
Im
Frühsommer 2016 übte die Führung des Council on Foreign Relations, den böse
Zungen als den US-Generalstab des Großen Geldes bezeichnen, massive Kritik am
Wahlkampf der für sie einzig in Frage kommenden Kandidatin Hillary Clinton.
Sie konzentriere sich auf Lesben und Schwule und andere Randgruppen der USA,
während der Wahlkampf diesmal aller Wahr-scheinlichkeit nach von den Abgehängten
der großen Finanzcrashs von 2007/2008 entschieden werde, mit andern Worten von
der weißen männlichen arbeitenden Bevölkerung der USA – und auf diesem Feld
ackere der unerwünschte Gegenkandidat, eben Trump.
Etwas
bemüht versuchte Clinton umzusteuern. Hierbei kam ihr in die Quere, dass die
Enthüllungsplattform Wikileaks zwei riesige Mülltonnen geöffnet hatte: Den
E-Mail-Verkehr von Clinton aus ihrer Zeit als Außenministerin (2009-2013), den
sie leichtsinniger Weise über einen privaten Computer abgewickelt hatte, und
den E-Mail-Verkehr aus ihrem Wahlkampfteam mit den Spitzen der Demokratischen
Partei. Inhaltlich war beides heikel: Im Fall des Außenministeriums ging es um
solche Sachen wie das US-amerikanische Eingreifen in Libyen, Syrien, Irak und
dem Libanon, wo die Dame Clinton eigenhändig tätig geworden war. Im Falle der
Parteikorrespondenz ging es um das Abservieren ihres parteiinternen Konkurrenten
Bernie Sanders mit Mitteln, die nach Nötigung rochen.
Clinton
& Co und mit diesen die Mainstreampresse waren sich schnell einig: Das
durfte nicht öffentliches Thema werden, stattdessen wurde thematisiert: Der
böse Putin war für die Leaks verantwortlich. Gegen diesen altbösen Feind müssten
jetzt alle aufrechten Amerikaner zusammen-stehen. Und weil das wie geschmiert
lief, wurde auf Russiagate, über das man in der Medienwelt zu sprechen begann,
die Story mit der Trump-Steuerung durch Putin aufgepfropft.
Um
diese Geschichte handhabbar zu machen, wurde von Clinton ein Trump-Dossier in
Auftrag gegeben. Dieses wurden durch einen Ex-Agenten des britischen Dienstes
MI6, Christopher Steel, erstellt, der seine Angaben angeblich direkt aus
Russland bezog. Das Trump-Dossier hatte zum Inhalt, dass ein Mitarbeiter aus
Trumps Wahlkampf-Team, Carter Page, nach Moskau gereist war, um dort mit den
Vertretern aus dem Reich des Wladimir Putin hochverräterische Absprachen zu
treffen. Um es vorweg zu sagen: Aus dieser kühnen Geschichte stimmt nur die
Moskaureise. Sie war eine Geschäftsreise und für niemanden, der diesen Mann
kannte, war sie ein Geheimnis.
Nunmehr
übernahm der Agent auch das Einfiltern seiner Geschichte. Hierzu ging er zwei
Wege, so dass es im Ergebnis so aussah, als käme die Meldung aus zwei
voneinander unab-hängigen Quellen: Weg 1: Es wurden sechs als investigativ
bekannte Journalisten von Qualitäts-medien (New York Times, The Washington Post,
Yahoo News, The New Yorker und CNN)mit der Geschichte und einzelne auch mit
Hilfe von Handsalbungen gebrieft. Die Folge war die erwünschte: alle sechs
machten mit der sensationellen Russland-Connection von Trump auf. Weg 2: Es
wurde ein Mitarbeiter des US-Senators John McCain (Republi-kaner/Arizona)
aufgesucht und gleichfalls gebrieft. Dieser unterrichtete umgehend seinen Chef McCain
und der wiederum über den Ver-dacht eines schweren Falls von Landesverrat das
FBI.
Das
FBI entwickelte daraufhin im Zusammenwirken mit dem Justizministerium und dem
eng eingebundenen Noch-US-Präsidenten Obama die Idee, den Verdächtigen rund um
die Uhr durch Abhören zu überwachen. Hierzu wurde ein einschlägiger Antrag beim
zuständigen richterlichen Genehmigungsgremium für die Überwachung von
Inländern (FISA) eingereicht. Dieser Antrag wurde so frisiert, dass die
Herkunft des Verdachts nicht mehr erkennbar war. Dem Antrag wurde stattgegeben,
die Abhörbehörde NSA wurde tätig und zwar so, dass alle Kontakte des angeblich
Verdächtigen in die Überwachung einbezogen wurden, also Trump und alle seine
Umfeldpersonen (Tannenbaummethode). Der Antrag wurde in der Folgezeit, weit in
die beginnen-de Amtszeit von Trump, verlängert und erweitert. Gleichzeitig
wurden diese Aktivitäten in die Qualitätsmedien hineingespielt, so dass diese
nun mit der Meldung aufmachen konnten, das FBI habe die Ermittlungen
aufgenommen.
Durch
die Pressemeldungen animiert machte sich nun auch der teils neugewählte
Kongress Gedanken. Dessen Geheimdienstüberwachungsausschuss und der
Justizausschuss des Senats luden die Spitzen der beteiligten Behörden (FBI,
CIA, NSA) zu strikt vertraulicher Ein-vernahme vor. Die Vernehmung konzentrierte
sich alsbald auf den letzten Geheimdienst-Koordinator der Obama-Regierung,
James Clapper, der das Vorgehen gegen
Trump überwacht hatte. Dieser sagte zur Verblüffung der Abgeordneten, dass er
während seiner Amtszeit nicht ein einziges Faktum zur Kenntnis bekommen habe,
das den Verdacht gegen Trump oder einen seiner Mitarbeiter stützen würde.
Was
die Abgeordneten darüber hinaus im dienstinternen E-Mail-Verkehr der mit der
Ermittlung federführend betrauten FBI-Beamten Peter Strzok und Lisa Page zu
sehen kriegten, verdichtete den Verdachts eines Fakes so stark, dass sich der
Vorsitzende des Gremiums zur Anfertigung eines kurzen Memorandums entschloss,
das er im Kongress zir-kulieren ließ. Nach diesem sicher vorsätzlichen Schritt
war es um die Geheimhaltung geschehen, der Kongress beschloss also, wenn auch
gegen den Widerstand der Demokraten, die Offenlegung des Memo-randums.
Mittlerweile
war nämlich folgendes geschehen: In London fand ein Gerichtsverfahren einer
dort ansässigen russisch-dominierten Medienberatungsfirma gegen den Erfinder
des Trump-Dossiers, den MI6-Agenten Christopher Steel, statt. In diesem
Verfahren machte die klagende russische Firma geltend, der Agent habe sich
durch Weitergabe der von ihr bezogenen ver-traulichen und ungesicherten
Erkenntnisse vertragswidrig verhalten. Wie dieses Verfahren aus-geht, ist
praktisch ohne Belang. Wichtig ist aber, dass der MI6-Agent den gesamten, für die
US-Politik so skandalösen Vorgang einräumte, nämlich: die Idee, ihn zu
beschäftigen, sei von Hillary Clinton ausgegangen, von dort sei er auch bezahlt
worden. Um diesen Vorgang zu tarnen, sei der Geldfluss über Umwege, zum
Beispiel eine Anwaltsfirma, abgewickelt worden. Er selbst habe dann die
ausgesuchten US-Mainstream-Journalis-ten gebrieft, ebenso wie er selbst für den
Infor-mationsabfluss an McCain gesorgt habe.
Damit
ist eines ziemlich deutlich: Die Russland-Connection des Donald Trump wuchs als
reine Wunderblume auf dem Mist von Hillary Clinton – und nur dort. Sie war für
Trump eine tödlich zu nennende Bedrohung, denn der aus der Obama-Regierung stammende
stellvertretende Generalstaatsanwalt agierte mit Fleiß, indem beim
Justizministerium am 17. Mai 2017 einen Sonderermittler gegen Trumps angebliche
Russland-Connection installierte. Sonderermittler ist seitdem der Ex-FBI-Chef Robert
Mueller. Der verhandelt mit den Anwäl-ten von Trump seit Monaten um dessen
Vorladung zur Vernehmung. Wenigstens zu einem Schritt hat sich Mueller
allerdings jetzt entschlossen: Die Mannschaft der FBI-Mitarbeiter, die ihm beigegeben
waren, hat er aus seiner Umgebung entfernt. Es waren die selben Leute, deren
Anti-Trump-E-Mail-Verkehr die Kongressabgeordneten zu sehen bekamen – und
dieselben, welche die Ermittlungen gegen Hillary Clinton wegen deren
Email-Affären hatten einschlafen lassen. Doch in dieser Sache ist mit
Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen. Auch nicht in Sachen der millionenschweren Bill
und Hillary Clinton-Stiftung wegen des Verdachts zweckfremder Mittelverwendung, deren nächste Ermittlungs-schritte unter Obama rein zufällig in
Vergessenheit gerieten.
Am
16. Februar 2018 kam dann erneut Neues vom Sonderermittler. Robert Mueller hat
Anklage gegen 14 Russen wegen illegaler Einflussnahme auf die letzten US-Wahlen
erhoben. Und? Der Clou kam am Schluss: Eine Verbindung mit Trump und seinem
Wahlkampfteam könne er, so Mueller, ausschließen. |